Chinatsu & Yuzuru

Auf einem Ast saß ich und besah mir den Fluss welcher immer schneller den Berg hinab strömte. Ebenso hatte sich ein Kleiner Wasserfall gebildet, nach all der Zeit die ich nicht hier war.
"Hübsch..", gab ich kurz von mir.
Dann schloss ich die Augen und atmete die Frische Luft tief ein. zum Glück war gerade eben die Nacht eingebrochen. Somit hatte ich keine Probleme mich hier länger aufzuhalten.

Ich streifte durch den Wald. Es war mitten in der Nacht doch ich hatte keine Probleme damit etwas zu sehen. Ob ich auf der Jagt war? Nein ganz im Gegenteil. Ich war sozusagen auf der Flucht vor meinem eigenem Essen. Schon komisch. Nicht lange zuvor hab ich den verlockenden Blutgeruch gewittert und da ich schon ziemlich lange nicht zu mir genommen hatte gab ich mich dem Instinkt hin. Warum ich trotzdem auf der Flucht bin? Ganz einfach, ich will ein Zivilisiertes Leben führen, soweit es in dieser Gottverdammten Welt möglich ist.
Das heiß, ich verzichte freiwillig auf Blut. Natürlich weiß ich das es töricht ist, ich brauch es zum überleben und dennoch. Die ganze Zeit rede ich mir ein ich finde eine andere Lösung.
Nun war ich knappe 20 Meter von meiner Beute entfernt als ich mich besinnt. Am Ende biss ich mir selber in die Hand um mich unter Kontrolle zu halten, wobei das tatsächlich geklappt hat.
Ich dachte nicht das es funktionieren würde.
Und anschließend rannte ich weg. Die anderen würden mich verspotten, da sie meine 'Lebenseinstellung' nicht verstehen könnten.
Plötzlich war ich nur wenige Meter von einem Fluss entfernt.
Da ich in Gedanken vertieft war und damit abgelenkt meine Beherrschung zu behalten merkte ich nicht, dass ich nicht alleine hier war. Ich ging zum Fluss und kniete mich nieder.
Nachdem ich meine Hand unter Wasser gehalten hatte, spritze ich mir etwas ins Gesicht.
Ein seufzen entglitt mir. Das war echt knapp.
Manchmal zweifele ich am einem tue. Dann jedoch denke ich, dass ich nicht so enden will wie alle anderen. Ich will anders sein. Nicht Blutsüchtig wie mein Vater.
Ich versuchte mich zu entspannen doch dann spürte ich endlich die Anwesenheit der Fremden.
"wer ist da?!" fragte ich in die Dunkelheit hinein und wartete auf eine Antwort.

Ich grinste als ich noch jemanden sah. Doch sie bemerkte mich zuvor nicht...
Ich versuchte zu erkennen WAS sie dort tat..Und ich sah es.. Sie biss sich in die Hand? So weit ich roch war sie auch ein Vampir.
"Alles in Ordnung? Brauchst du Hilfe?"
Und sogleich kam meine Freundliche und Hilfsbereite Ader zum Vorschein. ich hüpfte mit einem Satz vom Ast herunter und stellte mich neben die Kniende Vampirin.
"Ich bin Chinatsu..Und dein Name ist...?"
Ich sah das Blut an ihrer Hand herunter laufen und drehte mich fort. Auch das Blut anderer Vampire war sehr verlockend, deswegen durfte ich nicht in einen Ungewollten Blutrausch verfallen.
Nun griff ich, ohne hin zusehen, nach ihrer Hand und riss ein Stück meines Mantels ab. Mit diesem Stoff umwickelte ich ihre Hand, damit die Blutung stoppt. Es war mir egal ob sie nochmehr Blut brauchte, dann sollte sie halt meines nehmen.

Die Stimme der Fremden wie sich nun herausstellte kam von oben. Einem Baum. Doch bevor ich die Stelle finden konnte wo sie gesessen haben musste stand sie schon vor mir.
Ihr Haar schimmerte im Mondlicht, genauso wie meines es tat.
Ich erkannte sofort das es sie eine Vampirin ist.
Doch erstaunlicherweise erwies sie sich als ziemlich nett. Vielleicht bin ich auch einfach zu misstrauisch.
Kur stellte sie sich vor. Chinatsu. Ein schöner Name muss ich zugeben.
Sie musste meine blutige Hand gesehen haben, denn sie drehte sich um.
Plötzlich griff sie nach meiner Hand. Zuerst dachte ich sie will mein Blut, oder so. Dann jedoch riss sie ein Stofffetzen von ihrem Mantel ab und verbannt meine Hand.
Überrascht schaute ich von meiner Hand zu Chinatsu hoch.
"eh..d-danke..mein Name ist Yuzu"

Ich lächelte als sie sich so Zaghaft bei mir bedankte.
"Keine Ursache..Freut mich Yuzu."
Nun kniete ich mich ebenso hin, und somit auch neben sie. Dann legte ich meine Hände ins Wasser und wusch das Blut, welches von Yuzus Hand auf meine Getropft war, hinab.
Ich fand, dass sie ein Recht Hübsches Mädchen war. Vielleicht etwas Schüchtern, aber sicher war sie nicht so Zutraulich zu Fremden, wie ich es war.
"Was machst du eigentlich hier?"

Ich überlegte was ich sagen sollte. Sie kniete sich nun neben mich hin und wusch ihre Hand. Warum sollte ich nicht die Wahrheit sagen?
dachte ich mir. Es würde mich interessieren wie sie reagieren würde "ich renne weg" sagte ich und schaute zu ihr, nun Film mir das Tattoo an ihrer Schulter auf "vor meinem Essen" beendete ich den Satz. Wobei Essen nicht so ein schöner Ausdruck ist, mir fällt aber kein anderer Name dafür ein.
Ich musste leicht grinsen. "Und was machst du hier..?" Stellte ich die Frage zurück.

"Eine Vampirin rennt vor ihrem Essen davon? Weshalb das?"
Ich war ein wenig erheitert über diesen Amüsanten Satz, und zeigte ihr dies auch.
Dann lächelte ich nur noch und nickte leicht.
"Ich war hier, da ich nun ebenso Ausschau nach etwas essbarem suchte.."
Ich schaute kurz an ihr vorbei und dachte, dass ihr 'Essen' vieleicht noch in der Nähe sei, doch erkannte ich zuvor noch nichts.

Sie schien belustigt. Besser als wenn sie mich für bescheuert hält.
"Es ist etwas schwer zu erklären aber...kurz gesagt: ich verzichte auf Blut" Ich schaute sie weiterhin neugierig an.
JETZT Muss sie mich aber für Bescheuert halten. Aber immerhin bin ich ja selber schuld. Als sie in die Richtung schaue aus der ich gekommen war, blickte ich auch hin. Ich bin weit gelaufen..sehr weit. Chinatsu hält wohl Ausschau nach meinem 'Essen' aber das ist wahrscheinlich schon lange weg. "Na dann viel Glück bei der suche" sagte ich.

"OHNE Blut?.. Mädchen, was ist bei dir Kaputt gegangen? Ohne Blut KANN ein Vampir nicht Überleben.. Das weist du doch wohl?"
Wollte sie stattdessen etwas Wasser trinken? Oder Milch?
Ich schüttelte kurz den Kopf..
"Danke.. Werde ich aber nicht brauchen.."
Denn so Großen Hunger hatte ich nicht, somit brauchte ich nur was kleines.

Ich musste kurz lachen. Ja,so habe ichs mir vorgestellt.
"Natürlich weiß ich das!
ich komm schon i-wie zurecht" hoffentlich.
Noch bin ich ja nicht am ende meiner Kräfte. Und 'ganz auf Blut verzichten' stimmt auch nicht so wirklich. Immer wenn ich wirklich nicht mehr kann such ich mir was kleines. Das reicht mir,...zumindest zum überleben.
"Ich weiß, das hört sich wirklich komisch an... aus dem Mund eines Vampiren's"

Ic nickte nur daraufhin.
Zu beiden Themen tat ich dies.
Wenn sie meinte, dass sie es so schaffen würde, könnte ich es ihr nicht verübeln. Naja, dann viel Glück ihr.
"Und vor was genau bist du weg gelaufen?"
Wenn sie kein Blut mehr trank, dann war es ja kaum was lebendes.
Oder?

Wahrscheinlich verstand sie es immer noch nicht, jedoch war sie so höflich und nickte einfach.
"naja ich denke..." Was war es eigentlich?
Ich war so dem Instinkt verfallen das ich wer weiß was gebissen hätte. "ein..Wolf.... ein Werwolf..glaub ich" sagte ich.

Ich nickte wieder kurz.
Sie nahm einen Werwolf als Abendessen? Sehr Mutig. Es waren Starke Wesen. Man konnte sie schlecht Töten, aber da sie so eine Dicke Haut hatten, wenn sie verwandelt waren, konnte man sie umso leichter Beißen. Sie empfanden es einfach als Mückenstich.
"Okey.."

Ich konnte ihren Blick nicht genau deuten. Hielt sie mich für verrückt einen Werwolf angreifen zu wollen? Naja, um ehrlich zu sein ist es auch ziemlich gefährlich.
Naja wie dem auch sei. Ich sollte weniger darüber nachdenken was die anderen, damit meine ich sie, über mich denkt. Sondern was ich jetzt machen soll.
Also Nachhause will ich nicht. Dazu ist es noch schön Dunkel.
Für einen Moment erinnerte ich mich an den süßen Duft von Blut und verkrampfte leicht.

Ich bemerkte ihre Verkrampfung. Dennoch sagte ich nicht. Aus Höflichkeit.
"Und? Hast du nun Hunger? Oder willst du einfach hier bleiben, während ich nach Essen jage?"
Es war mir alles recht, nur wollte ich etwas zwischen die Zähne bekommen. Denn man hörte schon leise meinen Magen, welcher sich zu Wort meldete.
Ich stand auf und betrachtete weiterhin die Umgebung.

Zwar hatte ich Hunger..ja. Ich musste es mir zugeben doch ich schüttelte den Kopf. "Nein schon gut, ich bleibe hier"
Kurz schaute ich zu ihr hoch und lächelte. Dann senkte ich den Kopf und schaute aufs Wasser des Flusses.