Ein kalter Windhauch lässt meine Haare wehen. Eine einzelne Träne rollt über mein Gesicht.
Mein Blick starrt in die Ferne. Auch jetzt muss ich noch ständig an dich denken. An deine langen, braunen Haare, die dein Gesicht umrahmten. An deine grünen Augen, in denen so viel Liebe lag. An deinen Blick, der mich jedes Mal zu fesseln schien. An dein Grinsen, das mich zum Lachen brachte. Und an deinen Mund, mit dem du mich so viele Male zärtlich geküsst hast.
Ich sehne mich nach deinen Küssen, nach deinen Blicken voller Sehnsucht, nach deiner Zärtlichkeit.
Tausendmal hast du versprochen, dass du mich liebst... Wo ist deine Liebe jetzt?
Warum musstest du gehen? Wir waren doch glücklich. Wir waren ein Paar. Wir waren… schweigsam. Wir haben nie miteinander geredet, uns nie anvertraut. Das Einzige, was wir immer wieder getan haben, war, und unsere Liebe zu betreuern.
»Niemand kann uns trennen«, das hast du gesagt. Weißt du noch? Aber sicherlich hast du das vergessen. Vielleicht hast du das auch verdrängt, so wie du auch mich verdrängt hast.
Der Wind bringt Düfte mit sich. Er riecht nach Meer, das so salzig ist wie meine Träne, nach Stadt, die mich lärmend umgibt, nach warmen Stuben mit prasselnden Kaminfeuern. In einer von denen sitzen gerade meine Eltern. Sie strickt und er sieht fern. Wie sie es immer tun.
Ich muss kurz lächeln.
Bestimmt haben sie noch nicht in mein Zimmer geschaut, aber wenn doch, dann hätten sie den Brief gefunden. Mutter wäre in Tränen ausgebrochen und zusammengesackt. Vater wäre außer sich und würde gleich nach mir suchen. Er würde mich schon bald auf der Brücke suchen, doch dann wäre ich nicht mehr hier.
Wie wird meine Beerdigung aussehen?
Werden viele Leute kommen? Was werde ich anhaben? Was für ein Grabstein und was wird drauf geschrieben sein? Mutter wird auf was Christliches bestehen. Im Leben und im Tod bin ich in deiner Hand. Ja, das wäre ein passender Spruch.
Wirst du zu meiner Bestattung kommen?
Ja, du wirst. Ganz in schwarz gekleidet wirst du mit ganz vorne sitzen und versuchen, deine Tränen zurückzuhalten. Sicherlich wirst du auch meinen Eltern dein herzlichstes Beileid wünschen.
Doch dann?
Dann wirst du wieder in deinen gewohnten Alltag zurückkehren. Ohne mich. Bald hast du mich vergessen.
Eine einzelne Träne rollt über mein Gesicht. Ein kalter Windhauch lässt meine Haare wehen.
Ich springe...
[Diese Geschichte habe ich NICHT selber geschrieben.
Ich habe sie im Internet GEFUNDEN.]
: )